Über mich und das Projekt

Wer und was steckt dahinter?

Ich glaube, dass es dringend nötig ist, in unserer schnelllebigen Zeit mit medialer Reizüberflutung und kommunikativer Verrohung, regelmäßig die Pause-Taste zu drücken.  Innehalten. Durchatmen. Wir müssen neu wahrnehmen. Nicht nur unsere natürliche Umgebung, sondern auch unsere Mitmenschen und vor allem uns selbst.


Hi! Mein Name ist Alexander Havenstein.

Ich befinde mich mit Sicherheit in der zweiten Halbzeit meines Lebens. Ich bin gelernter Handwerker und hauptberuflich handwerklich tätig. Den Ruf, mich mehr mit mir und der Natur zu beschäftigen, vernahm ich erst spät. Umso intensiver spüre ich seither diese Verbindungen. 

Aufgewachsen bin ich in einer urbanen Wildnis. Hinterhöfe waren meine bevorzugte Landschaft. Die Wirren der Wendezeit beeinflussten meine Jugend. Als junger Mann traf ich nicht immer die richtigen Entscheidungen, habe es aber dennoch fast unbeschadet und mit einigen Erfahrungen im Gepäck bis hierher geschafft. 

Seit meiner Kindheit begleitet mich die Kreativität. Meine ästhetischen Sinne für alles was farb- oder formgebend und kompositionell ist, lassen mich die Welt auf eine besondere Weise sehen. Ich zeichne gerne und widme mich dem  Fotografieren.

Naturverbindend und sinnstiftend finde ich das Tun in meinem Kleingarten. Dort darf fast alles wachsen, was nebenan rausgerissen wird.

 



Warum eigentlich "Wildhavtig"?

Und dann auch noch mit V? Der Name Wildhavtig ist ein Kunstwort, angelehnt am Begriff wildhaftig, was ebenfalls mehr oder weniger erfunden ist. Es soll soviel bedeuten, wie mit der Wildnis oder dem Wilden verbunden, verhaftet. Ähnlich dem tatsächlichen Begriff erdhaft - dem Irdischen verbunden oder zum Beispiel wahrhaftig - der Wahrheit verbunden. Das V hat sich als Anspielung auf meinen Nachnamen da reingemogelt. Und ehe ich das richtig zu Ende gedacht hatte, war der Schriftzug geboren und veröffentlicht. Ich kann versichern, es wirft immer wieder Fragen und Missverständnisse auf. Vielleicht würde ich heute einen anderen Namen wählen, verständlicher, einfacher. Aber hey, änderst du deinen Namen, wenn er falsch ausgesprochen wird oder Fragen aufwirft? Oder änderst du ihn jedes Mal, wenn du dich selbst veränderst? 

Der Anfangsbuchstabe im Schriftzug und im Logo beinhaltet verschiedene Deutungsmöglichkeiten. Zum einen ist es natürlich das W. Ebenso soll es ein Zelt darstellen. Zudem symbolisiert es ein Feuer und wenn es auf den Kopf gedreht wird, dann ...okay, das führt jetzt zu weit, denn mehr war nicht gewollt.

 

Welche Wildnis überhaupt?

Gemeint ist die Wildnis, die uns umgibt. Die Natur, von der wir uns oft abgrenzen, die manchmal fremd und feindselig erscheint. Die uns ab und an unheimlich vorkommt, weil wir mittlerweile immer weniger darüber wissen. Ähnlich unserer inneren Wildnis. 

Wildnis findest du nicht nur in fernen Regionen dieser Erde, sondern auch hier überall. Wildnis sind nicht nur Grizzly, Löwe und Eisbär. Die Feuerwanzen, die sich im Frühjahr zuhauf in der Sonne aalen, das Unkraut zwischen den Ritzen der Gehwegplatten und in Mauerfugen,  Zecken und Mücken, die unser Blut wollen, Wildbienen im Gartenverein nebenan, Rehe auf dem Friedhof, der Fuchs, der im Morgengrauen über die Straße eilt, der Hausrotschwanz, der sein Nest auf einem Balken des Wäschebodens baut. Die Kreuzotter, die man erst im letzten Moment entdeckt, als man gerade da hinpinkeln wollte. Und auch die Kreuzspinne, dir ihr erstaunliches Konstrukt im spätsommerlichen Wald oft in Gesichtshöhe baut. Wildnis ist Natur. 

Wildnis ist auch der Dreck unter den Fingernägeln nach vier Tagen im Camp. Der Splitter unter der Haut. Wildnis ist durchnässte Kleidung. Barfuß gehen auf der Wiese. Wildnis ist Kacken im Wald. Der Geruch nach Feuer. Das darüber gemeinsam gekochte Abendessen. Wildnis ist Gesang. Wildnis ist der Sternenhimmel. ...

Wildnis sind wir. Wir sind Natur.


Expertise

2019/20 absolvierte ich die Trekkingguide-Ausbildung bei Wildniswandern. Diese beinhaltete das Beleuchten aller relevanten Themenfelder, die man als leitende Person im Gelände benötigt. Beispielsweise Wetterkunde, Orientierung mit Kompass und Karte, Erste-Hilfe-Outdoor , Naturmentoring, Ausrüstung und Equipment, Tourenplanung und -leitung, Biwakieren im Winter, Tarpaufbau und Knotenkunde und Spurenlesen.

2022/23 nahm ich erfolgreich an der Ausbildung zum Wildnispädagogen mit dem Schwerpunkt Naturhandwerk teil. Diese fand bei der Wegweiser Wildnisschule statt. Während dieser intensiven Zeit wurde mir viel altes handwerkliches Wissen der indigenen nordamerikanischen Völker vermittelt. Im Vordergrund stand hierbei die Arbeit mit tierischen Materialien. Die Herstellung von Werkzeugen und Gebrauchsgegenständen aus Rohhaut, Leder, Fellen und Knochen ist sehr faszinierend und begleitet mich noch immer.

Zwischendurch und regelmäßig besuche ich wertvolle Seminare mit Themen, die mein persönliches und fachliches Wachstum begünstigen. Hier seien folgende genannt: Spuren und Zeichen, Gelände-Orientierungs-Training und Vogelkunde, jeweils bei der Waldläufer Wildnisschule.

Hin und wieder vertiefe ich mich im Feld der Prozessbegleitung, bin im regen kollegialen Austausch im Outdoor Leadership Circle der Waldläufer Wildnisschule und engagiere mich im regionalen Wildnitznetzwerk Leipzig.

Im März 2025 begann ich die Ausbildung zum Council Facilitator am Eschwege Institut. Ein Council ist ein Kreis, in dem man sozusagen zu Rate sitzt. Es ist eine gewaltfreie und wertschätzende Kommunikationsform, die das Zuhören in den Mittelpunkt stellt. 


Philosophie

...ist ein großes Wort. Zumindest stehe ich für einige Werte. In meinen Veranstaltungen setze ich einen gesunden Umgang miteinander voraus. Respektvoll, gewaltfrei und menschenwürdig. Hier soll Kommunikation auf Augenhöhe stattfinden. Ebenso wie das Lernen. Wir entdecken, experimentieren, genießen und lernen gemeinsam und profitieren voneinander. Hier gibt es keinen Oberlehrerzeigefinger. Was es gibt, ist eine gute Portion Spaß. Und gutes Essen. Wann immer es geht, kochen wir über dem Feuer. Eines der faszinierendsten Dinge, die man draußen machen kann.

Ich möchte meinen Teilnehmenden vermitteln, dass wir als menschliche Individuen untrennbar Teil dieser natürlichen Welt sind. Die Natur ist unser Ursprung, unsere Heimat. Das bedeutet nicht, dass ich mir vorstelle, wie wir alle nackt durch den Wald hüpfen und mit den Tieren sprechen, sondern, dass wir mehr über den natürlichen, ursprünglichen Teil von uns lernen.  Dass wir weniger abgrenzen, sondern respektvoll und bewundernd miteinander leben. Also setze ich nicht nur einen gesunden Umgang unter uns Menschen voraus, sondern auch mit allem, was uns umgibt.

Wenn die Teilnehmenden nach Hause gehen, sollen sie eine Geschichte mitnehmen. Eine Geschichte, die Verbindung beschreibt. Mit sich und der Natur verbunden zu sein, entsteht aus einem Moment wahrhaftiger Präsenz. In diesem Moment erfährst du Begegnung, bist Teil eines Erlebnisses und nimmst ein Gefühl mit, was daraus eine Geschichte macht.



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